Frau M. ist meine älteste und beste Freundin. Eines Tages hatte sie „mal wieder“ Geburtstag und ich hatte diesmal die Idee ein Kalendertagebuch zu entwerfen und zu binden.
In diesem Beitrag gebe ich einen kleinen Einblick in sein Innenleben.
Die Anleitung um ein Buch professionell zu binden habe ich bei Herrn Baumgartner gefunden. Diese war ungemein hilfreich, da ich vorher noch nie ein Buch gebunden hatte. Und irgend so ein halbseidenes Geschnösel wollte ich nicht haben. Es sollte aussehen wie gekauft. Das ist viel Arbeit, aber am Ende wird man auch belohnt.
Meine Idee dahinter war, das Ganze so ein bisschen „verschwörerisch“ im Akte X Stil zu gestalten. Dementsprechend wählte ich auch die Typographie aus. Und statt der X-Files wurde es für Frau M. entsprechend, zu den „The M-Files“.
Die erste Akte hatte ich auch schon beigefügt. (Es ist ganz schön anstrengend, so böse zu gucken!) Hier war auch noch Platz für weitere „Verdächtige“…
Das Format des Kalenders wählte ich so aus, dass ich eine Doppelseite bequem mit meinem DIN/A4 Laserdrucker drucken konnte und noch Platz hatte für das Beschneiden der Seiten. (Das Papier ist beidseitig spezialbeschichtet mit einem Gewicht von 100g/m² von Avery Zweckform 2585).
Da die Seiten beidseitig bedruckt wurden und ich immer 3 Seiten zu einem Satz zusammengefügt hatte, musste man schon sehr gut aufpassen wo welche Seite sitzt. Seite 2 ist dann nämlich auf der Rückseite von Seite 1 links und Seite 3 folgt erst auf dem nächsten Blatt rechts. (Wenn ich daran denke, raucht mein Kopf noch immer!)
Soweit ich mich erinnern kann dauerte die Fotorecherche und das nachträgliche Bearbeiten nach meinen Wünschen (hier war es nur das Rrrrr!!!) ca. 10 Tage.
Ich hatte sogar nach den Akten von Marylin Monroe gesucht. Aber da war einfach zu viel ausgeschwärzt. (Ja, ich bin nicht ganz dicht!) Das ist also ein mehrere- Wochen-Projekt.
Die Esel hatte ich aus dem Netz und habe noch zwei Blickbalken drüber gelegt. Die Vierbeiner auf der linken Seite gehören Frau M. . Und sie hatte hier die Möglichkeit Notizen zu machen.
Bei diesem Konzept hatte ich das meiste Vergnügen!
Im Laufe des Kalenders fahre ich über Google Earth immer dichter an ihr Haus heran und mache davon einen Screenshot. Das ganze wurde dann noch mit einem Fadenkreuz und eine Pseudotabelle aufgepeppt.
Ja, und dann hätten wir da noch die „leckere“ rechte Seite. Der Mann im Hintergrund ist Will Smith. Das Foto, mal wieder per Screenshot, ist aus dem Film „I, Robot“. Das Schlüsselloch habe ich davor eingefügt und ein bisschen unscharf gemacht. Denn „scharf“ ist es ja nur im Hintergrund. *s*
Erstaunlich, wer sich so alles in Frau M.’s Bad herumtreibt…
Für jeden Tag der Woche bestand genügend Platz für Eintragungen. Und wenn man zu faul war, konnte man ein Häkchen setzen. Beim tippen musste man höllisch aufpassen, dass der Wochentag auch zum Datum passte. Und das 365 Mal! Einmal war ich so in Gedanken, dass ich schon beim 30.Februar angekommen war…
Zu jeder Jahreszeit gab es ein Foto mit passendem Gedicht und Platz für Notizen…
Um an die Familienfotos heran zu kommen, war eine verdeckte Operation notwendig. Die Gesichter habe ich für’s Web aber unkenntlich gemacht. Das handgeschriebene „Moni’s kleines Fotoalbum“ habe ich aus einem ihrer Briefe zusammengebastelt. Ein Buchstabe hier einer dort, und schon kann man die lustigsten Sachen damit machen…:o)
Auch hier wieder aufpassen bei den Tagen – und nicht verrutschen!!!
Noch mal ein kleiner Scherz am Rande…
Das Bild kennt man ja. Es musste einfach mit ins Buch aufgenommen werden.
Und zu guter Letzt noch einmal die Möglichkeit für ein paar reflektierende Gedanken.
Das war ein kleiner Einblick in mein Kalendertagebuch. Es gibt so viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Vielleicht überkommt es Euch ja jetzt auch?
Wie gesagt, die professionelle Anleitung zum Buchbinden gibt es bei Herrn Baumgartner. Und dann braucht Ihr nur noch ein passendes Konzept…
Viel Spaß!